Am Anfang stand der Hinweis, dass da am Rande von Forst ein alter Sportplatz mit Turnhalle, Vereinsräumen und Wohnung zum Verkauf steht. Allerdings stand dieses Objekt seit mehreren Jahren leer, von Mal zu Mal wurde mehr zerstört und verfiel zusehends. Kein Dach war mehr zu retten, die Dielung im Saal war zum großen Teil zerstört und rausgesägt, die Fenster waren nicht mehr nutzbar und selbst manche Wände mussten abgetragen und neu aufgebaut werden. Natürlich war auch kein einziges Kabel mehr nutzbar. Drei Jahre lang waren wir die einzigen Interessenten für dieses Objekt und als es dann restlos kaputt war, bekamen wir den Zuschlag für diese Ruine. Ein trostloser Anblick!
Ein trostloser Anblick. Keiner wollte diese Ruine aber wir sahen das Potential.
Am Anfang war entkernen und entrümpeln angesagt.
So sah es in allen Räumen aus. Kein Wunder, dass dieses Objekt niemand haben wollte.
Selbst das Dach war kaum noch vorhanden.
Jung und voller Tatendrang machten wir uns ans Werk und bauten zunächst die Wohnung aus, damit wir nicht jeden Tag nach der Arbeit erst zum „alten Sportplatz“ fahren mussten. So konnten wir dann jeden Tag wenigstens eine Stunde länger an unserem Traum arbeiten. Und bald konnte man auch die ersten Fortschritte sehen.
Und wer arbeitet soll auch feiern. So fanden auch damals schon die ersten Partys statt. Alles zwar auf einer „Baustelle“ aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Die erste große Party war dann auch die eigene Hochzeit und sogar die Zeitungen in Forst berichteten von dieser außergewöhnlichen „Biker-Hochzeit“! Die Skeptiker waren auch nicht weit und prophezeiten uns höchstens ein Jahr. Hier am Rande von Forst kann das nichts werden und außerdem sieht das mit dem vielen Holz aus wie ein Eselstall! Das hielt uns aber nicht davon ab, alles so durchzuziehen, wie wir es uns vorstellten. Professionelle Anbieter kamen uns nicht ins Haus und selbst Tische, Regale oder Treppen wurden selbst gebaut.
10 Grad Minus aber der Bau musste weitergehen
Das Dach musste weg und auch gleich noch die Grundmauern
40 meter Abwasserkanal musste gegraben werden - zum Glück halfen viele Freunde
Vom Eingangsbereich des Gastraumes blieb nicht mehr viel übrig. Eigentlich ein kompletter Neubau.
Der Innenausbau konnte beginnen aber für den Nachwuchs war auch noch Zeit.
Das Geschenk zur Hochzeit - ein Rasentraktor. Er fährt heute noch immer.
Die erste Party im provisorisch hergerichteten Saal. Die geilste Party aller Zeiten
1999 konnten wir mit einem Rockfestival offiziell den Club eröffnen und von da an gab es regelmäßig Livekonzerte und auch die ersten „anderen Veranstaltungen“. Die Konzerte fanden größtenteils auf einer provisorischen Bühne in der notdürftig hergerichteten Turnhalle statt. Und dann hieß es – Kontakte knüpfen. Das MANITU war komplett neu in der Szene und wir mussten uns erst einen Namen machen. Aber Zuverlässigkeit und das familiäre Ambiente sorgten schnell für einen guten Ruf und so konnten wir bald schon die ersten großen Agenturen für uns gewinnen. Mit der Zeit meldeten sich die Bands selbst und wollten im MANITU spielen. Es kamen dann auch die ersten Anfragen für private Familienfeiern. Das war zwar so nicht geplant aber nach den ersten Privatfeiern sprach es sich herum und wurde bis heute ein Erfolg.
Die ersten provisorischen Bars und Theken
Die Band DADDY LONG LEGS wollten beim ersten mal 85 Leute sehen. Zwei Jahre später waren ihre Konzerte ausverkauft.
Die Campari-Mädels waren ein echter Blickfang
Die Band DOUBLE X war grandios - und brachte beinahe die Bühne zum Einsturz.
Die typischen Bikerspiele - Balkenschieben statt Seilziehen
Gemeinsame Ausfahrt bei den ersten Bikertreffen
Das erste Ritteresssen übertraf alle Erwartungen und ist bis heute ein Highlight im Veranstaltungskalender
Schon vor der Eröffnung fanden heftige Partys mit Freunden statt
2002 war dann die Zeit gekommen, den alten Saal stilgerecht umzubauen. Dazu saßen wir für ein paar Tage im alten Saal und zeichneten, nahmen Maß, verwarfen wieder und kamen unseren Vorstellungen immer näher.
Nach einer Woche war die Planung beendet und die Bestellung im Sägewerk war sehr umfangreich. Jeder Balken und jedes Brett ging dann durch unsere Hände und so entstand ein ganz eigener und individueller Veranstaltungssaal.
Natürlich ist die Gestaltung nie abgeschlossen und ständig wird etwas verändert oder kommt Neues hinzu. Oft bringen Gäste etwas zur Dekoration mit oder möchten einfach mal ihren Gästen das MANTIU und den Saal zeigen.
Die erste provisorische Bühne und das selbstgemalte Manitu-Logo
Das Holz für den neuen Saal - der Chef vom Sägewerk freute sich
Die neue, gebrauchte Theke steht schon im Saal und die ersten Gäste stehen bereit
Die ganze Familie packte mit an
So langsam nahm der neue Saal Gestalt an - aber nur der Chef wusste, wie es am Ende aussehen sollte
Der Prüfstatiker lachte nur und winkte beruhigt ab
So sah dann das Ergebnis aus
Genau so hatte es der Chef vor Beginn der Arbeiten schon im Kopf
Obwohl man uns höchstens ein Jahr gegeben hat, sind es nun fast 25 Jahre geworden. In der Musikszene konnten wir uns längst auch international einen guten Ruf erwerben und unsere Gäste fahren nicht selten mehrere hundert Kilometer, um an unseren Konzerten teilzunehmen. Einige Feste haben sich inzwischen zu einer festen Größe etabliert. So zum Beispiel das große Rockfestival „Wigwam Getöse“, das immer am letzten Wochenende im Juli stattfindet und der musikalische Höhepunkt der Jahres ist. Inzwischen spielen dort acht Bands auf drei Bühnen. Lange schon kein Geheimtipp mehr ist auch die „Bluesmesse“. Namhafte Bluesbands und viele Gäste aus der Szene kommen dann hier zusammen und zelebrieren gemeinsam eine „Bluesmesse“! Das ist dann immer wie ein großes Familienfest. Vereint durch die Musik!
Die Rubettes sorgten für eine gigantische Party
Erja Lyytinen bei ihrem Auftritt im Manitu
Das Wigam Getöse ist jedes Jahr der musikalische Höhepunkt